Berufsfelderkundung

Der Anatomieunterricht für Medizinerinnen und Mediziner besteht aus sieben Blöcken („Rumpf“, „Bein“ und „Arm“ und im anschließenden Sommersemester folgen „Kopf und Hals“, „Thorax“, „Bauch“ und „Becken“). Jeder Block läuft in vier Phasen ab. Zunächst werden im Rahmen der Vorlesung die theoretischen Grundlagen zu dem jeweiligen Gebiet gelegt (Phase 1), sodass sich die Studierenden dann selbstständig mithilfe eines Skripts auf den eine Woche später folgenden Präparationstag vorbereiten können. Dann erfolgt während des Kurses im Team die Präparation des vorbereiteten Gebietes (Phase 2). Schließlich kommt im Rahmen des Praktikums der Berufsfelderkundung ein Kliniker oder eine Klinikerin in die Anatomie, der/die in Gegenwart des Anatomen oder der Anatomin zum jeweiligen Thema ein passendes klinisches Beispiel vorträgt (Phase 3). Abschließend wird die entsprechende Region im Rahmen des Seminars „Anatomie am Lebenden“ praktisch behandelt (Phase 4).

Diese enge Verzahnung von Vorklinik und Klinik bringt drei große Vorteile mit sich: Sie führt dazu, dass die Studierenden sehr motiviert sind, denn sie erkennen, wofür sie den umfangreichen Lernstoff benötigen. Für die Dozentinnen und Dozenten der Anatomie hat das Praktikum der Berufsfelderkundung den unschätzbaren Vorteil, rechtzeitig über neue klinische Entwicklungen informiert zu werden. Und die Kolleginnen und Kollegen aus der Klinik sind höchst erfreut darüber, dass der Hörsaal so voll ist. Alle Teilnehmenden sind mit großem Engagement bei der Sache, weil sie spüren, dass diese Kliniker-Vorlesung ein sinnvoller Baustein auf dem Weg zum ärztlichen Beruf ist.